Geliebte Veränderung

Die Konflikte, Widersprüche und Ängste unserer Zeit, die uns an den Rändern der Bewusstheit wandeln lassen, müssen immer wieder auf einer höheren Ebene neu gefühlt, neu geordnet und neu gedacht werden.

Sie müssen verändert werden.

Die meiste Zeit jedoch essen, arbeiten, hoffen, planen und lieben wir und das alles, lediglich mit einem minimalem Wunsch und Willen nach Veränderung. Ja wir dulden gar keine Veränderung, unserer Situation, denn unsere Reflektion bezieht sich nicht auf eine potentielle Veränderung der Situation, sondern lediglich auf Bestätigung derselbigen. 

Es gibt in der modernen Psychologie allgemein drei grundlegende Methoden, um in unserem Geist eine Veränderung hervorzurufen, sobald wir eine neue und möglicherweise widersprüchliche Information erhalten.

Die einfachste und begrenzteste, ist "Veränderung durch Ausnahme". Unser altes Glaubenssystem bleibt intakt, aber es lässt Unregelmässigkeiten zu und beweist eine gewisse Toleranz gegenüber Widersprüchen. 

Die zweite und komplexere, ist "Veränderung durch Zuwachs", die progressiv Schritt für Schritt verläuft und einen grosse Zeitspanne umfasst. Hierbei bemerkt der sich Verändernde, seine eigene Veränderung nicht, da sie ihm gegenwärtig ist und nie einen Umbruch darstellt. 

Die dritte Methode im Bunde ist die sogenannte "Pegelveränderung", die das Aufgeben eines geschlossenen und sicheren Systems zugunsten eines anderen beinhaltet.

Die Veränderung durch Ausnahme, die Veränderung durch Zuwachs und die Pegelveränderung, schrecken somit vor der eigentlichen geistigen Transformation zurück.

Was wir nun benötigen, ist eine vierte Dimension der Veränderung.

Ein wahrer Wechsel.

Eine neue Perspektive auf die Veränderung an sich. Die Einsicht die es der Information gestattet, sich in einer neuen Form oder Struktur zu verbinden.

Kein Entweder Oder. 

Kein Dies oder Das. 

Kein Glück. Kein Zufall.

Die Veränderung verändert sich selbst.

Bei dieser Veränderung erkennen wir, dass unsere bisherigen Ansichten, weder richtig noch falsch, sondern beides und zusammen nur einen Teil des Bildes ausmachen. Das was wir jetzt wissen, ist nur ein Teil von dem Teil, welchen wir später wissen. So führt individuelle Evolution zu kollektiver Veränderung. Rollenverhalten, Beziehungen, Institutionen und alte Ideen werden neu untersucht, neu formuliert und neu gestaltet. Eine neue Form der Gesellschaft. Eine Gesellschaft die uns nicht nur bei der Befriedigung gegenwärtiger Bedürfnisse hilft, sondern in uns eine tieferliegende Unzufriedenheit, ein tieferes Verlangen weckt, durch das wir imstande sind ein höheres Bewusstsein zu erlangen.

Das Fremde ist keine Bedrohung. Das Andere ist keine Bedrohung. Die Veränderung ist keine Bedrohung. 

Jedes neue Ereignis ändert die Natur jener die folgen werden.

Die Synthese baut auf der Synthese auf.

Wir befinden uns am Rande unserer Welt, starr vor Angst und Verzagen.

Wahre Erleuchtung liegt darin, mit lebendigen Augen auf alles Dunkle zu blicken.

Wie die Liebe.