Informanipulation

Wir leben die massgebende Epoche des Informationszeitalters.

Wir leben und denken mit einem kosmischen Sendungsbewusstsein und einer, auf allen Sinnen ausgerichteten und zielenden Informationsvielfalt. Alles Wissen aller Zeiten, zeitgleich existent und bereit zur freien Verfügung. Doch wissen wir nicht woher wir kommen, wohin wir gehen und warum wir dorthin gehen.

Immer noch nicht.

So schwinden unsere Kriterien um zu beurteilen, was für uns bedeutungsvolle und relevante Informationen sind. So kommen Informationen wahllos, nutzlos, massiv, scheinbar endlos und auf alles und nichts gerichtet. Sie überfluten uns, nehmen uns die Sicherheit, damit wir nicht wissen was mit ihnen beginnen sollen. Wir werden durch sie permanent hysterisiert, gelockt und belogen. Wir verlieren durch sie unsere Fähigkeit Empathie zu empfinden. Sie geben uns keine Vorstellung mehr von uns, unserem Verhältnis zueinander und zu unserer Welt. Die Information selbst, verkommt so zu einem kryptischen Spiegelkabinett, welches durch die eigene Ausrichtung und Dekodierung bestimmt was es heißt zu wissen und was es zu wissen gibt.

Die Umwelt wird nun das wahrgenommene Informationsspektakel um uns herum. Lärmende Farben, bombastische Dimensionen und obszöne Masslosigkeit werden zu einer Libido des Unermesslichen. Dabei ent- und besteht dieses Begehren nicht durch Mangel oder Entbehrung von Informationen, sondern durch ihre Fülle und schiere Unermesslichkeit.

Eine mächtige Industrie der Desinformation nimmt uns so den Rahmen für die Definition unserer Probleme und für die Suche nach Lösungen. Informationen über unsere Informationen, besitzen mehr Würde und Geltung als wir selbst. So wissen wir nur, das die einzige Schlacht, die es anscheinend lohnt geschlagen und gewonnen zu werden, die Schlacht ist, die um die richtigen Informationen geführt wird.

So ist unsere eigene Welt, eine für uns fremde Welt geworden.

Keiner hat das Gefühl zu ihr zu gehören.

Keiner will ihr helfen sich zu befreien.

Keiner erkennt einen Sinn in so vielen Unmöglichkeiten.

Wir, als einzelne, haben schon lange die Kontrolle verloren.

Wir, als ganzes, sind nun bereit.