Ich bin ein normaler Mensch. Ich lebe in einer normalen Beziehung, wohne in einer typischen Wohnung und bin überarbeitet und überschuldet. Ich ernähre mich von Fast Food, meine Freundin sieht mich nur beim Wegsehen und der Fernseher läuft zehn Stunden am Tag.
Identische Bilder strömen in unser Gehirn, homogenisieren und konzentrieren unsere Perspektive, unser Wissen, unseren Geschmack und unsere Begierde.
Wir verharren so, passiv, stundenlang. Wir bewegen uns kaum, höchstens um zu essen.
Wir empfangen aber übermitteln nichts.
Wir lachen über die Witze in den Sitcoms, aber nicht über die, die wir uns selber erzählen.
Wir sehen uns Naturfilme an, anstatt in die Natur zu gehen.
Wir brauche eine Veränderung
Plötzlich dämmert mir eine schmerzhafte Erkenntnis:
Ich beschließe in den Wald zu gehen.
Nach ein paar Stunden in der Natur, wird mir jedoch schmerzlich bewusst, das ich gar nicht weiß was wir da sollen.
Drei Sekunden später springt sie hinterher und kommt nass und mit einem kaputten Telefon wieder raus.
Sie kommt ins Zelt und legt sich schlafen.
Stunden über Stunden vergehen.
Kein Lebenszeichen.
Unsere Sinne sind mangels Gebrauch taub geworden. Ich kann nicht mehr tasten, schmecken, riechen oder sehen, das ich an einem natürlichem Ort bin.
Ich empfinde es nicht als natürlich.
Ich empfinde überhaupt nichts.
Mitten im Wald, mit den besten sozialen Vorsätzen können wir uns überhaupt nicht auf echte Zeit einstellen, nicht auf echte Bäume und echte Gespräche, weil das echte Leben zu einer fremden Welt geworden ist, in der wir uns nicht mehr zurechtfinden.
Ich erkenne das die Phasen die wir durchleben - Leugnen, Wut, Depression - stark an Phasen der Trauer erinnern, als müssten wir mit einem gravierenden Verlust zurechtkommen.
Was auch der Fall ist.
Zwei Millionen Jahre lang wurden Persönlichkeit und Kultur von der Natur geprägt. Tausende von Generationen hat die Menschheit gebraucht, um sich an das Leben an Land, unserer "natürlichen Umwelt" anzupassen. Die Generationen die heute auf unseren Planeten leben - die keinen essbaren Pilz mehr erkennen und kein Feuer ohne Streichhölzer machen können -, sind die ersten Generationen, deren Leben fast vollständig von einer "Umwelt" elektronischer Massenmedien geformt wurden.
Ich fühle mich - in diesem bedeutsamen Moment - vollkommen orientierungslos.
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal aus einem Fluss getrunken oder weit entfernt von den Lichtern der Stadt den Sternenhimmel gesehen habe.
Wir verbringen den Großteil unserer Lebenszeit in abstrakten und ätherischen Sphären, die unsere eigene Phantasie und Begierde hervorgebracht hat und ignorieren den psychologischen und kulturellen Fall-Out, der aus unserer Trennung von der Natur herrührt.
Wenn man die arterielle Blutversorgung zu einem Organ unterbricht, stirbt das Organ.
Wenn man den Zufluss der Natur in das Leben des Menschen unterbricht, stirbt seine Seele.
So einfach ist das.
Wir verharren so, passiv, stundenlang. Wir bewegen uns kaum, höchstens um zu essen.
Wir empfangen aber übermitteln nichts.
Wir lachen über die Witze in den Sitcoms, aber nicht über die, die wir uns selber erzählen.
Wir sehen uns Naturfilme an, anstatt in die Natur zu gehen.
Wir brauche eine Veränderung
Plötzlich dämmert mir eine schmerzhafte Erkenntnis:
Ich beschließe in den Wald zu gehen.
Fernab jedweder elektronischen Ablenkung, in der klaren und reinen Natur, wird man sich sicherlich wieder näher kommen können.
Nach ein paar Stunden in der Natur, wird mir jedoch schmerzlich bewusst, das ich gar nicht weiß was wir da sollen.
Wir sind psychologisch so schlecht auf diesen erzwungenen Einklang vorbereitet, das ich uns genau so gut auch ins All hätte schießen können. Ich erlebe meinen ersten körperlichen Medienentzug. Ich kann nicht einen einen Satz zu Ende sprechen oder mich länger als drei Bissen auf meine gekochten Bohnen konzentrieren. Meine Freundin trägt eine Dorf-der-Verdammten-Miene zur Schau und verlangt bei jedem Satz, dass ich ihn wiederhole. Ich beende schweigend mein Essen, verabschiede mich in das Zelt, was ich nach Zeitschriften umgrabe, und wo ich keine finde, sofort einschlafe. Meine Freundin durchstreift mit ihrem Handy, voller Hoffnung, den Wald um aus dem Funkloch zu kommen, was sie, als es ihr nach einer gefühlten Ewigkeit, immer noch nicht gelingt, verzweifelt in den See wirft.
Drei Sekunden später springt sie hinterher und kommt nass und mit einem kaputten Telefon wieder raus.
Sie kommt ins Zelt und legt sich schlafen.
Stunden über Stunden vergehen.
Kein Lebenszeichen.
Unsere Sinne sind mangels Gebrauch taub geworden. Ich kann nicht mehr tasten, schmecken, riechen oder sehen, das ich an einem natürlichem Ort bin.
Ich empfinde es nicht als natürlich.
Ich empfinde überhaupt nichts.
Mitten im Wald, mit den besten sozialen Vorsätzen können wir uns überhaupt nicht auf echte Zeit einstellen, nicht auf echte Bäume und echte Gespräche, weil das echte Leben zu einer fremden Welt geworden ist, in der wir uns nicht mehr zurechtfinden.
Ich erkenne das die Phasen die wir durchleben - Leugnen, Wut, Depression - stark an Phasen der Trauer erinnern, als müssten wir mit einem gravierenden Verlust zurechtkommen.
Was auch der Fall ist.
Wir haben unser Ich verloren. Das Ich was uns am authentischsten war. Das mediale Ich, das in dem Moment, wo man den Stecker des urbanen Datenstroms zieht, aufhört zu existieren.
Die letzten zweihundert Jahre haben das menschliche Leben radikal verändert. Aus einer mehr oder weniger natürlichen Umwelt sind wir in eine künstlich produzierte umgezogen.
Zwei Millionen Jahre lang wurden Persönlichkeit und Kultur von der Natur geprägt. Tausende von Generationen hat die Menschheit gebraucht, um sich an das Leben an Land, unserer "natürlichen Umwelt" anzupassen. Die Generationen die heute auf unseren Planeten leben - die keinen essbaren Pilz mehr erkennen und kein Feuer ohne Streichhölzer machen können -, sind die ersten Generationen, deren Leben fast vollständig von einer "Umwelt" elektronischer Massenmedien geformt wurden.
Ich fühle mich - in diesem bedeutsamen Moment - vollkommen orientierungslos.
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal aus einem Fluss getrunken oder weit entfernt von den Lichtern der Stadt den Sternenhimmel gesehen habe.
Wir können uns nicht daran erinnern, wann wir zuletzt einen Abend mit dem Erzählen von Geschichten verbracht haben, anstatt den Geschichten von Talk-Show-Gästen und den Wehen und Leiden pseudo-prominenter Dschungelinsassen zu lauschen.
Wir können keine drei Bäume auseinander halten und wir können nicht erklären weshalb der Himmel blau ist, aber wissen wie viel Johnny Depp als Pirat im Jahr erwirtschaftet.
Wir verbringen den Großteil unserer Lebenszeit in abstrakten und ätherischen Sphären, die unsere eigene Phantasie und Begierde hervorgebracht hat und ignorieren den psychologischen und kulturellen Fall-Out, der aus unserer Trennung von der Natur herrührt.
Wir sind die Geschöpfe einer neuen Evolution, die am Rande des digitalen Ufers nach Luft schnappen. Die extremen Stimmungsschwankungen und die Verzweiflung darüber sind nichts anderes als Symptome eines Schocks, den unser Organismus durchmacht.
Wenn man die arterielle Blutversorgung zu einem Organ unterbricht, stirbt das Organ.
Wenn man den Zufluss der Natur in das Leben des Menschen unterbricht, stirbt seine Seele.
So einfach ist das.